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Sommer, Sonne, Sonnenbrand Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Als wir an der griechischen Grenze standen, sahen wir die ersten deutschen Kennzeichen.
Ich musste Lächeln, denn mir kam dadurch der Gedanke, dass nun nicht mehr ganz so viele Kilometer zwischen mir, meinem zu Hause, meiner Familie und meinen Freunden lagen.

Direkt nach dem Grenzübertritt, lernten wir ein Mädel und zwei Jungs aus Konstanz kennen, die für 10 Tage mit einem alten, ausgedienten Telekom-VW-Bus unterwegs waren. Wir ratschten bestimmt eine gute Stunde lang.

Gemeinsam starteten wir dann den Weg Richtung Küste.
Beim Blick in meinen Rückspiegel, sah ich, dass Konni schön vor sich hin träumte und in die Landschaft blickte, aber eben auf der falschen Fahrspur. Alles Hupen, wilde Kurven fahren und Rumfuchteln half nichts. Er fuhr konsequent als Geisterfahrer weiter.
Irgendwann hatte dann doch der entgegenkommende Kleintransporter in seinen Augenwinkeln ein Plätzchen gefunden. Der Mini-LKW schlitterte mit quietschenden Reifen und Dauerhupen auf den Träumer zu.
Die Konstanzer und ich befürchteten schon das Schlimmste. In letzter Sekunde realisierte Konni die Situation und wich mit einem riesigen Schwenker nach rechts auf die richtige Fahrspur aus.
Mein Herzschlag setzte eine Zeitlang aus und ich blieb am Straßenrand stehen. Als die GS dann endlich neben mir stand, sagte Konni nur:

“Hups, ich dachte wir wären schon auf der Autobahn.”

Eigentlich hätte man ihn kräftig durchschütteln müssen, aber ehrlich gesagt war ich einfach nur froh, dass nichts passiert war. Der Kleintransporter blieb aber dann doch länger stehen als notwendig. Der Fahrer hatte wohl auch noch etwas mit seinem Adrenalinspiegel zu kämpfen.
Wir begutachteten noch kurz die deutlich sichtbare Bremsspur des Autos, die sich auf dem Asphalt abzeichnete und fuhren dann weiter.
Bei einem Tankstop ratschten wir nochmal eine halbe Ewigkeit mit unsere Konstanzer Bekanntschaft. Die drei waren einfach genial – locker, flockig, unkompliziert. Leider mussten sie an diesem Tag noch einige Kilometer mehr in Richtung Heimat absolvieren als wir, daher trennte sich unser Weg viel zu schnell.

Wir fuhren bis nach Kavala und bauten auf dem Campingplatz unser Zelt auf. Da es noch früh am Tag war, erkundeten wir das nette Küstenstädtchen. Beim Schlendern durch die engen Gässchen, überfiel mich das Gefühl so richtig im Urlaub zu sein, daher beschlossen wir kurzerhand einen Ruhetag einzulegen.

Richtig ausgeschlafen frühstückten wir gemütlich in der Sonne und fuhren dann nochmals mit nur einem Motorrad in die Stadt zum Einkaufen. Ich hätte eine Goldmedaille für den schlechtesten und ängstlichsten Beifahrer verdient.
Noch Angstschweiß gebadet gingen wir dann so richtig tourimäßig an den Strand.

Heute war endlich der Tag gekommen, wo ich meine Motorradklamotten gegen den Bikini austauschte. Doch durch die Gore-Tex-Klamotten war unsere Haut eher UV entwöhnt. Daher hatten wir innerhalb von kurzer Zeit eine schöne rötliche Färbung angenommen. Wir lachten uns gegenseitig aus, denn mein rechtes Schienbein und Konnis Oberschenkel zeigten deutliche Anzeichen eines Sonnenbrandes.
Vernünftiger Weise traten wir den Rückzug zu unserem im Schatten gelegenem Zelt an, checkten kurz die Motorräder und kochten uns anschließend etwas.

Wir ließen den restlichen Tag ausplätschern und versorgten unsere verbrannte Haut reichlich mit After-Sun-Lotion und Fenistil-Gel.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem bewölkten Himmel. Wir packten unsere Sachen und fuhren gemütlich unserem Tagesziel entgegen.

Irgendwie war es lustig, denn am Tag zuvor brutzelten wir in der stechenden Sonne und heute ging es ganz nach dem Motto “ Heile,Heile Segen, dreimal in den Regen…”
Wenigstens lohnte es sich diesmal die Regenkombis anzuziehen, denn wir fuhren von einem Gewitter in das nächste. Kurzzeitig suchten wir Unterschlupf in einem Tunnel, denn es schüttete was das Zeugs hielt.

Bei inzwischen wieder strahlendem Sonnenschein erreichten wir die Hafenstadt Igoumenitsa. Wir kauften unsere Tickets für die Fähre und warteten Eis essend, bis wir einchecken konnten.

Im Abendwind schauten wir auf unser immer näher kommendes Tagesziel. Wir konnten schließlich unmöglich durch Griechenland fahren, ohne eine Insel besucht zu haben. Vor uns lag Korfu und wir freuten uns auf die kommenden Tage, die wir dort verbringen durften.

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