Nordkap Nordkap

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Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt blickte wurde ich direkt von einer Nebelsuppe begrüßt, doch bis wir gefrühstückt und gepackt hatten, hatte sich die Sonne durchgesetzt.

Mit dem Wind fuhren wir südwärts und ich sog die frische arktische Luft tief in meine Lungen. Wenn man nicht auf die Straße hätte achten müssen, hätte ich stundelang hinaus auf das Meer blicken können.

Die noch bevorstehenden eisigen Tunnel verfluchte ich jetzt schon, kämpfte mich aber für skandinavische Verhältnisse zu zügig durch die dunkeln Röhren. Die Geschwindigkeit war mir hier echt egal. Ich wollte nur raus in die wärmende Sonne.

Da meine zwei männlichen Begleiter schon seit einiger Zeit mich hungrig anknurrten und dringend auf eine Pause bestanden, wurde nach einem Rastplatz mit Sitzgelegenheiten gesucht.

In Alta stachen mir ein Tisch mit zwei Bänken in die Augen, welche auf einem schön gepflegten Rasenstück standen. Kurzerhand hielt ich drauf zu und stellte den Motor ab. Während Konni den Einkehrschwung ohne Ecken und Kanten mitfuhr, tuckerte Paps an unserem Rastplatz vorbei und musste im Verkehrsstau umdrehen.

Kopfschüttelnd fluchte er vor sich hin, setzte sich auf unseren Rastplatz und machte sich über meinen toll ausgesuchten Pausenplatz lustig. Jetzt gab es schon mal eine Bank und einen Tisch, dann musste man das auch ausnutzen. Schließlich hatten die beiden die ganze Zeit nach einer Pause genörgelt und nicht ich.

Erst jetzt registrierte ich, dass wir uns auf einer großen Verkehrsinsel befanden, mitten im Stadtverkehr. Wir lachten uns fast schepps, wobei ich mich extrem verschluckte und nach Luft rang.
Die anderen dachten ich würde nur noch mehr lachen und bekamen überhaupt nicht mit, dass ich hier um mein Leben kämpfte. Für mich fühlte sich mein Gesicht schon blau an, bis mir mal jemand hilfreich auf den Rücken klopfte.

Nach unserem Mahl schwangen wir uns wieder auf die Motorräder und fuhren an einem Fluß entlang. Die Straße war genial! Leider mussten wir uns dann auch bald wieder in die Regenklamotten werfen und je näher wir in Richtung Finnland kamen umso gerader wurden die Straßen.

Leider!!!

In Enotekio entschlossen wir uns dazu ein kleines Hüttchen zu mieten, denn wir hatten keine Lust die Zelte im Regen aufzubauen. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich besser gewesen die Zelte zu nehmen, denn in dieser Hütte gab es kein fließend Wasser und die Toilette bestand aus einem kleinen Holzhäuschen mit Plumpsklo.

Am nächsten Tag starteten wir gleich in Regenklamotten, denn der Himmel zeigte sich in einem bunten Mix aus Grautönen.
Es regnete die ganze Fahrt über.

Bereits um halb 3 checkten wir am Campingplatz in Lulea ein. Hier war alles sehr gepflegt und so zogen wir wieder eine Hütte dem Zelt vor. Wir waren alle gut durchgefroren und meine Füße zeigten wieder schillernde eisige Blautöne.

Daher gingen die Jungs alleine zum Einkaufen, während ich mich der schmerzhaften Angelegenheit des Füße Auftauens widmete.
Dieses Häuschen hier war recht komfortabel ausgestattet und so wurde in der IKEA-Küche erst mal richtig gekocht.

Voll gefressen hockten wir uns dann in die Schwitzkiste, denn wir mussten ja wenigstens einmal in Skandinavien in eine Sauna. Und aufgrund unserer heutigen sehr kurzen Tagesetappe hatten wir auch genügend Zeit dafür.

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