Nordkap
Nordkap

Aufbruchstimmung Aufbruchstimmung

Welch seltsames Geräusch an meinem Ohr – ich konnte das an diesem Morgen überhaupt nicht einschätzen und so dauerte es eine ganze Weile bis ich registrierte, dass mein Wecker schon seit einiger Zeit versuchte mich aus den Federn zu treiben.

Ich setzte mich in meinem Bett auf und bereute es gleich wieder. Mein Kopf hämmerte und ich fühlte mich alles andere als ausgeschlafen.
Böse Zungen behaupteten etwas später, dass es wohl an dem ein oder anderen Bierchen vom Vorabend gelegen hätte, die ich mit Sonja, Dieter und meiner Mama vernichtet hatte.

Ich halte das natürlich nur für ein böses Gerücht und bestreite hiermit Alles!

Als mir klar wurde, welcher Tag heute war fühlte ich mich gleich etwas wacher und meine Kopfschmerzen beachtete ich einfach nicht mehr.
Es war Samstag der 1. August 2009 und der Tag, an dem ich gemeinsam mit Konni und meinem Papa den Weg ans Nordkap antreten wollte.

Mein Motorrad war nach der letzte Reise wieder vollkommen von allen Wehwehchen geheilt und stand bereits fertig bepackt vor meiner Haustüre.

Ich hatte mich inzwischen-mal abgesehen von den Nachwehen des Vorabends- auch wieder von den gesundheitlichen Strapazen der Vorreise erholt. Somit stand dem Nordkap-Projekt also nichts mehr im Wege.

Nach dem Frühstück starteten eine Africa Twin, eine Transalp und eine GS die Motoren, um den weiten Norden zu erobern.
Auf der Landstraße tuckelten wir gemütlich bis nach Nürnberg, um dort auf die A6 zu fahren. Hier wurden wir gleich mal von einem Verkehrschaos begrüßt. Wir schlängelten uns durch die Blechlawine und führten den Weg auf der A9 Richtung Norden fort.

In Münchberg besuchten wir noch kurz die Verwandtschaft und ließen und den Kuchen und Kaffe schmecken. Schließlich war das Frühstück ja schon eine Weile her.

Gut gelaunt ging es bei strahlend blauem Himmel weiter, bis kurz vor Chemnitz mein Dad an mir vorbei schoss, den Blinker setzte und den nächsten Parkplatz anfuhr. Stirnrunzelnd folgte ich.
Ich setzte meinen Helm ab und schaute fragend in die Runde.
Konni prüfte bereits sein Hinterrad, welches hässliche Knack-Geräusche von sich gab.

Auf den ersten Blick konnten wir rein gar nichts feststellen, doch ein Fahren mit höherer Geschwindigkeit war unmöglich geworden. Das Bike wurde komplett instabil und schwänzelte munter vor sich hin.
Erst als wir das Rad ausgebaut hatten, erkannten wir, dass sich das Radlager verabschiedet hatte.

Nach kurzer Beratung stand fest, dass es viel zu gefährlich sei so weiter zu fahren. Somit kamen die gelben Engel zum Einsatz. Das Motorrad wurde Huckepack nach Dresden auf den Campingplatz gebracht.

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