Island 2008 Island 2008

Die Südwestküste Die Südwestküste

Das Geschrei der Nachbarcamper ließ ab 4 Uhr morgens keinen Schlaf mehr zu und so pellte ich mich aus meinem Schlafsack, frühstückte, baute mein Zelt ab und fuhr los. Der Ringstrasse folgend ging es durch die grüne Landschaft. Fischbestückte Holzgestänge erregten meine Aufmerksamkeit und ich hielt am Straßenrand an, um mir das mal genauer anzusehen. Der beliebte Snack Harofiskur ist an der Luft getrockneter Schellfisch, der bis zu einem Jahr über diesem Holzgestänge hängt, bis er zerfällt. Abgesehen von dem Anblick finde ich auch den Geruch schon recht abstoßend. Aber Geschmäcker sind ja Gott sein dank verschieden.
In Hveragerdi brodelte der Untergrund. Der extrem warme Untergrund erwärmt zahlreiche Gewächshäuser. Die dortigen Geothermalfelder bieten Heißkraftdampfwerke, heiße Quellen, Dampf- und Schlammlöcher und schöne Farbenvielfalt.
An dem kleinen beschaulichen Campingplatz Hamrargardar schlug ich direkt am Fuße der versteckten Wasserfälle Gljufurarfoss mein Zelt auf und wanderte an den Wasserfall Seljalandsfoss. Über einen kleinen glitschigen Weg kommt man hinter den Wasserfall, welches sehr beeindruckend ist. Im warmen Abendlicht sah das ganze noch viel schöner aus.
Mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen fuhr ich Richtung Küste. Als die Asphaltstrasse endete, holperte ich mit dem Landrover über Schotterwege bis der schwarze Lavasand ein Weiterfahren unmöglich machte. Der schwarze Sand der Ausläufer von Myrdalssandur wirken wie eine triste Mondlandschaft. Hier kann man Stundenlang am Meer entlang laufen, ohne das einem eine Menschenseele begegnet während die Felsbrocken der Vestmannaeyjar schwarz und bedrohlich aus dem Wasser ragen. Nach einem fauligen Tag am Meer bereitete ich mich auf die bevorstehende Trekkingtour vor.

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