Island 2008 Island 2008

Dörfliche Unschuld trifft großstädtische Dynamik Dörfliche Unschuld trifft großstädtische Dynamik

Reykjavik erstreckt sich auf einer kleinen Halbinsel. Das Stadtzentrum ist sehr kompakt. Hier findet man auch die meisten Sehenswürdigkeiten, Modegeschäfte, Bars und Restaurants.
Auf dem Hügel Öskjuhlid liegt der Perlan, ein Komplex aus riesigen Heißwassertanks. Die 6-eckige Aussichtsplattform bietet einen tollen 360°-Blick über die nördlichste Hauptstadt der Welt. In der verspiegelten Glaskuppel residiert eines der besten Lokale der Stadt.
Der Hügel ist voller Spazierwege, wovon auch einer an den künstlich angelegten Theramalstrand Nautholsvik führt. Hier tummeln sich im Sommer die Badegäste. Sie genießen den feinen, geradewegs aus Marokko importierten Sand und das auf 20° künstlich erwärmte Wasser. Vom Strand aus führte mich mein Weg geradewegs zu Reykjaviks umstrittenstes Bauwerk; die riesenhafte Betonkirche Hallgrimskirkja. Leider präsentierte sich die Kirche mit einem riesigen Holzgerüst, so dass ich den 75m hohen Turm nicht in seiner Postkartenansicht genießen konnte. Im krassen Gegensatz zu ihrem dramatischen Äußeren, zeigt sich das innere der Kirche geradezu puritanisch-schlicht. Die Kirche besitzt nur ein farbiges Fenster, 2 goldene Gemälde und eine Orgel mit 5275 Pfeifen. Ansonsten besticht sie mit schlichtem Weiß.
Nach meinem Kirchgang betrat ich die Shoppingmeile. Hier findet man alles was das Herz begehrt. Teure Klamottenläden, Banken, Bar, Restaurants und vieles mehr. Doch wenn man sich der Einkaufmeile etwas abwendet, erkennt man recht schnell das wahre Reykjavik. Man findet viele schöne alte und bunte Häuser, kleine Parks und Skulpturen sowie für uns übel aussehende Zustände der Fensterrahmen.
Am Tjörnin, dem kleinen Stadtsee, findet man freche Möwen und Enten sowie das futuristische Radhus, welches man nur schön oder hässlich finden kann.
Ich setzte mich in ein Kaffee und beobachtete die Bevölkerung. Die Isländer sind taff und eigenwillig, aber auch sehr offen, locker und jederzeit bereit, ihre Insel mit Besuchern zu teilen. So dauerte es nicht lange bis ich isländische Gesellschaft hatte.
Ich hatte genug Stadtluft geschnuppert. Mich zog es raus in die raue Wildnis.
Der riesige, gespenstisch wirkende See Kleifarvatn liegt in einer Vulkanspalte und ändert stets seine Größe und Tiefe.
Das Geothermalfeld Krysuvik & Seltun liegt gute 2 km südlich des Sees und neigt selbst nach isländischen Maßstäben zu extrem geologischen Launen. Holzstege schlängeln sich um eine Ansammlung von heißen Quellen, Dampflöchern und Schlammkessel. Durch den ganzen Dampf und Schwefelgeruch wurde in mir der Wunsch nach einem Hot Pott wach und ich suchte das nächstbeste Schwimmbad auf. Nach meiner Entspannungsphase kehrte ich wieder zu meinem Zelt und hüpfte in die Schlaftüte.

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