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Aller Anfang ist schwer Aller Anfang ist schwer

Egal wann ich ins Bett gehe, das frühe Aufstehen ist einfach nicht mein Ding – auch dann nicht wenn es in den Urlaub geht. Also quälte ich mich am 11.11.2010 um halb sechs in der Früh aus den Federn und war die ersten 30 min nicht ansprechbar.

Die Fahrt zum Flughafen verging wie im Flug, denn die A5 hatte Erbarmen mit uns und begrüßte uns mit zügigem Verkehr.
Wir waren also gut in der Zeit und kamen 2 1/2 Std vor Abflug am Airport an. Allerdins waren wir nicht früh genug dran, denn bis auf 7 Sitzplätze waren bereits alle vergeben. Somit durfte Konni ganz vorne im Flugzeug Platz nehmen und ich ganz hinten; natürlich genau da wo man am meisten Beinfreiheit hat – in der Mitte.

Ich war “total begeistert”!

Der Flug bis nach Caracas verging trotzdem recht schnell. Dafür saßen wir dann in Venezuela bereits über eine Stunde im Flieger und warteten auf den Start. Mit deutlicher Verzögerung landeten wir dann endlich in Lima und erfuhren auch den Grund für die Verspätung, denn kaum waren wir aus dem Flugzeug gestiegen wurde einem der Passagiere die Mikrophone und die Fernsehkameras ins Gesicht gestreckt – dann lieber doch kein Promi sein, auch wenn die Flugzeuge auf einen warten.
Nach einer wilden Taxifahrt durch Lima, die uns in das Stadtteil Miraflores brachte fielen wir im Hotel dann hundemüde in die Betten.

Dank unserer inneren Uhr waren wir beide bereits um 4 Uhr Ortszeit hellwach. Um die Zeit bis zum Frühstück zu überbrücken, schaltete ich zum Glück mein Handy ein. Mein Büroengel Irene hatte mir eine SMS geschrieben, in der mir mitgeteilt wurde, dass unsere Motorräder einen Tag später in Peru ankommen würden.

Wie? Was? Warum?
Die sollten doch schon längst da sein?

Ich hüpfte in die Klamotten und stürmte an den Hotelcomputer.
KLM hatte den Transport kurzfristig umgebucht.
Nach reichlichem E-Mail-Verkehr wurde uns die Ankunft der Kisten am 12. November zugesagt.
Somit warfen wir unsere vorläufige Planung um und verbrachten den Tag bummelnd in Miraflores, wobei wir auch gleich auf einem Basar Alpaka-Pullover kauften.
Konnis Argument für den Kauf war folgender:“Ok, ich kaufe den Pulli jetzt schon, aber nur weil die Verkäuferin ein Baby hat.”
Mütter in Deutschland aufgepasst! Nehmt Eure Kinder mit zur Arbeit und Männer geben Geld aus was das Zeug hält.

Am Strand wollte man uns gleich zum Wellenreiten verpflichten, aber eine Wassertemperatur von 17 Grad konnte uns einfach nicht überzeugen. Konni versuchte allerdings die Trockenübungen auf einem Rollboard, wobei ich mir so meine Gedanken um seine demolierte Schulter machte. Er blieb unverletzt.
Mir waren meine Knochen heilig, daher verweigerte ich die Übung.

Am nächsten Morgen startete dann eine wilde Suche nach Informationen. Die Drähte des Hoteltelefons liefen heiß, damit wir irgendeinen Hinweis darauf bekommen würden, ob es eine Möglichkeit gäbe die Motorräder aus dem Zoll zu holen.
Wir hatten kein Glück. Wenigstens konnten wir den nötigen Papierkram erledigen.
Uns wurde versprochen, dass wir gleich am Montag morgen die Bikes holen könnten.

Montag – das brachte nun endgültig alles durcheinander.
3 verlorene Tage.
3 weitere Nächte in Perus Moloch.
3 weitere Tage voller Überraschungen?

Wir werden sehen…

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